Ist es wirklich Spiel?

Spielen unter Hunden ist ein weites Feld.

Es gibt Regeln und Merkmale, welche echtes Spiel unter Hunden ausmachen.

Die Aufzählung kann nicht vollständig sein, aber es wird auch im nächsten Blogbeitrag das Thema Spielen unter Hunden noch weiter beleuchtet.

Also – schauen wir uns die Merkmale an, die im Spiel zu sehen sind.

Merkmale, die im Spiel zu sehen sind

  • Rollenwechsel zwischen Verfolger und Verfolgtem
  • übertriebene Bewegungen, weit ausholende Bewegungen
  • Spielgesicht – Botschaft an den Spielpartner: „Alles, was folgt, ist Spiel.“
  • Grimassen wie Maul weit aufreißen, Augen weit aufgerissen, alle Zähne zeigen, krause Nase
  • Signalisieren und Respektieren von Pausen durch Körpersprache
  • sich schütteln
  • Bewegungen verlangsamen
  • stehen bleiben, Kopf wegdrehen
  • kurz abschnappen
  • schnüffeln
  • Wasser saufen
  • Gras fressen
  • buddeln
  • Verhaltenssequenzen aus verschiedenen Funktionskreisen werden in nicht vorhersehbarer Abfolge gezeigt (Beißen, Aufreiten, Rempeln, Bodycheck, Beißschütteln, Verfolgungsjagd usw.)
  • oft sieht man Wiederholungen von bevorzugten Spielgesten
    Spielgesten
  • Spielsequenzen sind ohne Ernstbezug

Sind diese Merkmale erkennbar, haben wir es mit freiem, harmonischem Spiel zu tun.

Wann ist es kein Spiel mehr?

Dieses Spielen kann empfindlich gestört werden, wenn

  • ein Hund zu grob wird

  • ein Spielpartner plötzlich Schmerzen hat

  • die Signale der Spielpause übergangen werden

  • ein Umweltreiz (Geräusch, Jogger, Drohne…) den Hund erschreckt

  • ein dritter oder mehrere fremde Hunde das Spielgeschehen sprengen

Was passiert, wenn ein dritter Hund zwei spielenden Hunde „besucht“, erfährst du im nächsten Blogartikel.

Viele Hunde spielen gern miteinander und das sollten sie auch tun dürfen

An folgenden Merkmalen erkennst du Spiel (unvollständig):

  1. Bewegungsluxus – weites Laufen, große Bögen, hohe Sprünge
  2. geschmeidige, runde Bewegungen, gebogene Körperachsen
  3. Rollenwechsel zwischen Verfolger und Verfolgtem
  4. übertriebene Gesichtsausdrücke, Grimassen (weit aufgerissene Augen und Mäuler, krause Nase und alle Zähne sichtbar)
  5. Pausen im Spiel, die gegenseitig signalisiert werden – Gras fressen, saufen, buddeln, stehen und weggucken, schnüffeln, Vorderkörpertiefhaltung

 

Quellen:

Dorit Feddersen-Petersen, Ausdrucksverhalten beim Hund, 2008, Franckh-Kosmos Verlags GmbH &Co.KG Stuttgart, ISBN 978-3-440-09863-9

Link zu dieser Podcastfolge:

Podcast #012 – Wie du mit deinem Hund spielen kannst
Podcast #011 – Ballspielen verboten?