Pause-Signal: Wenn der Hund nervt…
„Mein Hund hört nicht auf, nach Leckerchen oder dem Ball zu gucken.
Er schubst, springt und kann sich nicht mehr locker auf dem Spaziergang bewegen.
Er ist immer auf der Lauer, ob es ein Leckerchen gibt oder der Ball fliegt.“
Dieses Thema ist sehr umfangreich und im Podcast und zugehörigem Blogartikel „Ballspielen verboten?“ findest du auch einige Gedanken zu diesem Problem.
Das PAUSE-Signal
Heute beschreibe ich das PAUSE-SIGNAL, um ein „Junkie-Verhalten“ erst gar entstehen zu lassen.
Wenn du mit deinem Hund eine bestimmte Aufgabe übst oder ihr miteinander gespielt habt, dann hat beides irgendwann ein Ende.
Wenn das ENDE für den Hund unvorhersehbar ist, dann versucht er eventuell immer wieder, dass du weitermachst, oder er zeigt ein Frustrationsverhalten. Dieses Verhalten entsteht, da der Hund mit dem (für ihn) plötzlichen Ende nicht umgehen kann – und er leitet die Frustration in ein anderes Verhalten um, welches ihm Erleichterung verschafft.
Verhaltensweisen bei Frustration
Typische (offensichtliche) Verhaltensweisen bei Frustration sind:
- Bellen,
- Buddeln,
- in die Leine beißen,
- am Menschen hochspringen,
- um den Menschen bellend herumlaufen,Radfahrer, Jogger jagen,
- fremde Spaziergänger anbellen,
- jagen gehen,
- Äste schreddern…
Wie kannst du das verhindern?
Eine Möglichkeit ist die Ankündigung der PAUSE, des ENDES der aktuellen Sache.
Vorgehensweise:
- ruhiges Wort für „Pause“ wählen
Beispiele: Feierabend, Pause, zu Ende, Freizeit - ruhige Gelegenheit nutzen, das Wort sagen und ein paar (10-15) kleine Leckerchen streuen, Hund suchen lassen
- immer wieder in entspannten Situationen wiederholen
- Sichtzeichen hinzufügen ⇒ flache Hände kreuzen oder zeigen, das Wort sagen und Futter streuen
- allmählich auf dem Spaziergang einführen
- nach vielen Wiederholungen an unterschiedlichen Orten: Wort-Sichtzeichen-Futterstreuen muss ein festes Ritual werden
Wenn du dieses Signal gut etabliert hast, kannst du es nach der Cool-down-Phase anwenden.
Manchmal muss es wiederholt werden, da der Hund nicht so recht glaubt, dass es jetzt auch gilt. 😉Aber wiederhole nur 1–2-mal, sonst entsteht die Wiederholung der Wiederholung!
Was ist die Cool-Down-Phase?
Wie erwähnt, fällt der Hund bei abruptem Ende in die Frustrationsfalle und um das zu verhindern, bereitest du deinen Hund auf das bevorstehende Ende der Übung oder des Spiels vor.
Bei einer Trainingsaufgabe gehst du so vor:
Du dünnst die Belohnung aus und gibst in zeitlich längeren Abständen Leckerchen. Du wirst insgesamt langsamer, leiser und lobst beruhigend.
Beim Spiel:
Du wirfst mit weniger Schwung, die Abstände zwischen dem Werfen werden länger, das Zergeln wird sanfter und du lobst mit beruhigender Stimme.
Insgesamt drosselst du die Energie in der Aktion und in der Stimme – du wirst zum Buddha…
Nun kannst du die Leckerchentasche schließen, das Spielzeug einstecken und das PAUSE-Signal anwenden.
Viel Erfolg!
Das Pause-Signal ist sehr sinnvoll für dich, um mit deinem Hund klar zu kommunizieren.
Dein Hund erhält die Information, dass z.B. die Aufgabe, das Spiel, der Konflikt jetzt vorbei sind und er sich erholen kann.
Mit diesem Signal leitest du Entspannung, Erleichterung und Erholung ein.
Für kurzfristige Vorbereitung auf Silvester kannst du diesen Kurs voller wichtiger Erklärungen und Tipps rund um Silvester nutzen.
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