“Das darf er aber nicht!”

Vor kurzem war ich zum Hausbesuch bei einer beunruhigten Hundebesitzerin, die mir folgende Situation schilderte:

Sie war mit ihrem Hund, einem zweijährigen Colliemischling auf einer Familienfeier. Der Hund ist ein freundliches, gut sozialisiertes Tier, hat keine Probleme mit anderen Menschen, ist sehr gut trainiert und sinnvoll ausgelastet.

Der Hund war an der Leine und wurde von einem Bekannten, der am Tisch saß, festgehalten. Die Besitzerin holte gerade etwas vom Buffett, als sich das 18 Monate alte Enkelkind schnurstracks auf den Hund zubewegte. Der Hund wich zurück, kam aber nicht weit. Er blickte das Kind an, hob die Lefzen, so dass seine Zähne zu sehen waren. Dann folgte ein Knurren. „Das darf er aber nicht! Du musst ihm das sofort verbieten!“

Solche und weitere Kommentare kamen dann sofort von entrüsteten Familienmitgliedern, die sich um das Kind sorgten.

 

Was ist da passiert?

Der Hund hat sich bedroht gefühlt, seine Kommunikation mit dem Kind vor dem Knurren hat niemand mitbekommen und er konnte sich nicht aus der Situation befreien, da er an der Leine fixiert war.

Zu diesem Geschehen gibt es nun viele verschiedene Punkte, die betrachtet werden sollten.

Uns interessiert heute das Thema DROHEN. Wie sieht Drohverhalten bei Hunden aus?

Das Ausdrucksverhalten des drohenden Hundes richtet sich nach der jeweiligen Situation, in der sich das Tier befindet, nach seinen Erfahrungen, nach seiner Persönlichkeit und weiteren Dingen.

Wir unterscheiden das sichere und das unsichere Drohen. Dazwischen gibt es viele Nuancen.

Ihr seht nun drei Fotos mit drohenden Hunden. Wendet beim Betrachten die KKS-Formel an.

Wenn ihr mehr über das Ausdrucksverhalten, speziell das Drohverhalten erfahren möchtet, dann schaut gerne in die Andogger-Box.

Drohen, inklusive knurren, Zähne fletschen, in die Luft schnappen zählen zum normalen Verhaltensrepertoire von Hunden und bewahrt Beteiligte sowie den Hund vor Eskalation der Situation und somit vor Verletzungen, wenn es entsprechend respektiert wird.

Und somit gilt auch heute: „Verstehe deinen Hund und er versteht dich.“