Begegnung zwischen junger, nicht erwachsener und erwachsener Hündin

Das Thema Hundebegegnung ist bei vielen Hundebesitzern mit Problemen behaftet und hat unterschiedlichste Facetten.

In dieser Serie schauen wir uns das Verhalten einer jungen 14 Monate alten Hündin bei der Begegnung mit einer 7-jährigen Hündin an:

Ohne Unterbrechung wäre diese Situation für die junge Hündin unschön ausgegangen. Aus Sicht der älteren Hündin hat diese sich sehr unhöflich benommen.

Was bedeutet nun „unhöfliche Hundebegegnung?

Checkliste der unhöflichen Hundebegegnung:

  • frontale Annäherung in hohem Tempo,
  • frontale Annäherung mit gesenktem Körper, einschließlich des Kopfes (drohend),
  • Hund zieht in der Leine, ist ausgerichtet auf den anderen Hund und nähert sich frontal,
  • stehen bleiben, langes Fixieren, dann in der Leine in Richtung des anderen Hundes ziehen oder springen
  • nach schneller Annäherung sofort aufdringliche Anal- und Genitalkontrolle,
  • nach schneller Annäherung sofort aufreiten, Pfote auflegen, anspringen, in die Füße/Beine beißen, anschubsen

Dies sind einige Punkte, die man als “distanzloses Verhalten in der Hundebegegnung” bezeichnen kann.

 

Der berüchtigte Spruch „Der tut nichts.“ ist einerseits völlig unangebracht und andererseits glatt gelogen.

 

Allein die schnelle Annäherung ist ja schon ein „Tun“ und dies kann vom Gegenüber als Unhöflichkeit, aber auch als Angriff gewertet werden.

Außerdem unterschreitet der sich nähernde Hund die Individualdistanz und ignoriert sämtliche Signale des Artgenossen.

Für einen jungen Hund, einen ängstlichen Hund oder auch jeden anderen Hund kann sich daraus ein problematisches Verhalten gegenüber anderen Hunden mit und ohne Leine entwickeln!

Wie würdest du dich fühlen, wenn ein fremder Mensch frontal auf dich zu rennt, dir in die Seite bufft und schaut, was du in deinen Taschen hast?

Ich wäre erschrocken, empört, hätte sicher etwas Angst und würde es als übergriffig, respektlos, unverschämt, dreist und hochgradig frech bezeichnen. „Unhöflichkeit“ beschreibt den Grad der Unverschämtheit nicht annähernd.

Im nächsten Teil sehen wir uns die Begegnung in gleicher Konstellation an – diesmal mit Annäherung in angemessener Art und Weise.

 

Und wie immer gilt:

“Verstehe deinen Hund und er versteht dich.”