Wir Menschen reden gern.

Und das tun wir mit unseren Hunden, Katzen, Pferden, Vögeln, Schildkröten und anderem Getier.

Wir stellen dem Tier auch Fragen und werten eine Reaktion als Antwort. Also hat der Hund z.B. die Frage verstanden, ob wir GASSI gehen wollen. Schließlich hüpft er aufgeregt und wedelnd zur Wohnungstür.

Die Katze hat die Frage, ob sie etwas fressen möchte, verstanden, denn schließlich streicht sie sofort schnurrend um die Beine.

Natürlich weißt du, dass der Hund weder deutsche, rumänische, griechische, englische noch irgendeine andere Sprache verstehen kann. Was er aber kann, ist die Bedeutung eines Wortes zu lernen.

Das schafft er nach einiger Zeit auch, wenn dieses Wort in einem Gefüge aus anderen Worten ausgesprochen wird, z.B. in einer Frage. Wenn dieses Wort zuverlässig etwas ankündigt (und das kann angenehm oder unangenehm sein),dann wird eine Verknüpfung im Gehirn hergestellt.

Damit diese Verknüpfung bestehen bleibt, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Sehr grob vereinfacht muss ein bestimmtes Geräusch oft genug ertönen und ein Ereignis danach in einer bestimmten Zeitspanne eintreten.

 

Beispiel für ein positives Signal:

  • Bisher unbekannter Name eines unbekannten Hundes wird gesagt.
  • Dieser Hund erscheint.
  • Es wird ausgelassen gespielt.
  • Bald reicht der Name des Hundes aus, um den eigenen Hund in freudige Stimmung und Aufregung zu versetzen.

Beispiel für ein negatives Signal:

  • Bisher unbekannter, junger Hund an der Flexileine begrüßt den eigenen erwachsenen Hund stürmisch, springt ins Gesicht, kriecht unter dem Bauch durch und zieht die Leine um die Beine des eigenen Hundes,
  • Das Geräusch der einrastenden Flexileine ist dabei immer zu hören
  • Nach einigen dieser Begegnungen reagiert der erwachsene Hund vielleicht auf junge Hunde mit deutlichem Abwehrverhalten oder er bleibt stehen, wenn er das Geräusch der Flexileine hört.

 

Diese Lernvorgänge sind im Hintergrund immer aktiv und es werden Verknüpfungen wie „Bahnen“ im Gehirn angelegt

Manche dieser Bahnen werden breiter und stabiler. Andere werden umgebaut, andere ruhen und wieder andere Bahnen erlöschen.

Mache dir dieses Wissen zu Nutze, um zuverlässige Verknüpfen herzustellen, denn dein Hund kann kein Deutsch. Du kannst ihm aber vieles verständlich machen, indem du die Gesetze des Lernens anwendest, fleißig übst und FREUDE beim Trainieren hast.

Warum auch noch Freude?

Weil die Emotionen, die beim Lernen erlebt werden, immer mit verknüpft werden. Dazu ein anderes Mal mehr…

     

    Worte, Geräusche und kurze Sätze können als Werkzeuge (Signale) genutzt werden, um die Aufmerksamkeit des Hundes zu gewinnen und seine Ansprechbarkeit zu verbessern.

    Das gesprochene SIGNAL kündigt ein Ereignis an, wenn bestimmte Voraussetzungen für Konditionierungsvorgänge eingehalten werden.

    Der Hund reagiert auf drei Ebenen:

    1. Physisch: z.B. Freisetzung von Stresshormonen, erhöhter Blutdruck, beschleunigte Atmung und Anspannung der Muskeln
    2.  Verhalten: Unruhe, Erregung, in einigen Fällen Aggression als Reaktion auf bestimmte Auslöser
    3. Psychisch: es erfolgt eine emotionale Bewertung, die von Freude und Neugierde bis hin zu Angst, Wut oder auch Ekel reichen kann

    Die bewusste Anwendung z.B. von Signalen, Sichtzeichen und Pfiffen werden in unserem Onlinekurs „Schule der Aufmerksamkeit“  Schritt für Schritt vermittelt.

    Um gleich in die Praxis einzusteigen, ist unser Praxisworkshop “Mein aufgeregter Hund und ich unterwegs” im Dezember eine guter Start.