Bei Aufregung funktioniert gar nichts mehr

Du bist mit deinem Hund eigentlich ganz zufrieden.

Wenn ihr beide allein unterwegs seid, ist dein Hund ein zuverlässiger, freundlicher Begleiter und ihr habt eine Menge Spaß miteinander.

Aber es gibt Dinge, da geratet ihr beide in Aufregung und das weitere Geschehen wird von Stressreaktionen bestimmt. Und dann funktioniert so gar nichts mehr.

Was ist AUFREGUNG?

In „wiktionary“ finden wir die folgende Erläuterung: „Aufregung beschreibt ein Gefühl der Anspannung, der Unruhe sowie das Empfinden eines verwirrenden, chaotischen Durcheinanders.“  Das Gegenteil von Aufregung ist Ausgeglichenheit, Selbstsicherheit und Übereinstimmung mit dem, was erwartet wird.

Hundebesitzer zählen folgende Reaktionen auf,

die ihre Hunde in Situationen zeigen, die mit Aufregung /Stress verbunden sind:

  • stehen bleiben und keinen Millimeter weiter gehen,

  • bellen, in die Leine springen,

  • bellen, um sich selbst drehen,

  • bellen und den Besitzer anspringen,

  • extrem in der Leine ziehen, Fluchtversuche,

  • den Besitzer anspringen und am Bein klammern,

  • in die Leine beißen und schütteln,

  • dem Besitzer in den Rücken springen und in die Kleidung beißen,

  • aus dem Geschirr/Halsband schlüpfen, wenn der Besitzer daran zieht,

  • sich auf den Boden hinlegen, lauern.

Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig, da es viele verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten von Aufregung bzw. Stress gibt. Vielleicht findest du in der Liste einige Verhaltensweisen deines eigenen Hundes.

Was siehst du?

Schau dir das Video mit Erklärung an.

Ich gehe heute nicht auf die Ursachen der Stressreaktionen ein, denn dieses Thema wird in unserem Webinar “Der aufgeregte Hund” gründlich beleuchtet.

Ich möchte im Folgenden kurz erläutern, warum der Hund nicht mehr auf Signale oder Leckerchen reagiert bzw. reagieren kann.

Ganz banal ausgedrückt: Der Hund kann unter Stress nicht mehr denken. Wenn die Stressbelastung zu hoch ist, kann der Hund auch nicht fressen. Wer nicht denken kann, hat keine Kapazität zum Überlegen, sondern handelt instinktiv, spontan, emotional.

Ein kurzer Blick in das Gehirn bringt die Erklärung: Jeder Reiz, der vom Hund wahrgenommen wird, wird primär emotional bewertet. Es kann

  • Freude
  • Angst
  • Wut
  • Überraschung
  • Ekel
  • Trauer

mit den entsprechenden Gefühlen ausgelöst werden.

Der Hund kann nichts dafür, er muss erstmal emotional reagieren. Nun gibt es verschiedene „Abteilungen“ im Gehirn, die die weiteren Reaktionen des Hundes einleiten.

Der Hund wird die Strategie der Konfliktlösung wählen, die am effektivsten ist.

Also das Verhalten, welches ihm am schnellsten und nachhaltigsten hilft, die unangenehme Situation zu beenden. Je öfter der Hund diese Strategie anwenden kann, also üben kann, desto „besser“, schneller und vehementer werden seine Reaktionen.

Um aus diesem Kreislauf heraus zu kommen, muss zuerst

 

  • der Mensch seine Strategie ändern,
  • mit  dem Hund neue Verhaltensweisen einstudieren
  • und dann strukturiert trainieren.

Im Andoggen-Themenkomplex „STRESS“  (Webinar, Praxisworkshops) behandeln wir,

  • welche Veränderungen es beim Hundebesitzer bedarf,
  • welche alternativen Verhaltensweisen für deinen Hund sinnvoll sind
  • und wie ein strukturiertes Training ausschaut.

Ich freue mich, wenn du dabei bist, um deinem Hund auch in schwierigen Zeiten eine verlässliche Hilfe zu sein!